Mithilfe von 3D-Druckern lassen sich schnell und lokal Bauteile aus Kunststoff herstellen, was Zeit und Geld spart. Bereits seit drei Jahren vertreiben wir über den satware AG Webshop das recycelte PETG und PLA Filament (die „Tinte für den 3D-Drucker“) von Reflow aus Amsterdam. Seit Anfang des Jahres bieten wir in unserem Shop labs.satware.com neben weiterem Zubehör auch zwei eigene 3D-Drucker an. In diesem Beitrag möchten wir das Thema 3D-Druck von Grund auf erklären und die vielen Möglichkeiten und Anwendungen zeigen.

Das Grundprinzip

Im Gegensatz zur subtraktiven Fertigung, wobei das Bauteil durch Entfernung von überschüssigem Material hergestellt wird, geht es beim 3D-Druck (additive Fertigung) darum, nur das wirklich benötigte Material aufzutragen, um das Bauteil zu erstellen. Bei unseren 3D-Druckern setzen wir auf das verbreitete FDM-Verfahren (Fused Deposition Modeling), wobei der auf einer Spule aufgewickelte Kunststoff geschmolzen/verflüssigt und durch eine feine Düse gepresst wird. Der Druckkopf positioniert das geschmolzene Material dann im 3-Dimensionalen Raum und baut so das Modell Schicht-für-Schicht auf. Die Dicke dieser einzelnen Schichten, welche zwischen 0,05mm und 0,45mm gewählt werden kann, wirkt sich dann auf die Qualität, aber auch Druckdauer des Modells aus. Bei genauem Hinsehen lassen sich die einzelnen Schichten gut erkennen:

Nofretete, 3D-Scan von Scan The World

Anwendungen für den 3D-Druck

Hier zunächst noch ein paar mögliche Anwendungen für den 3D-Druck zusammengefasst:

• Ersatzteile für Haushalt und Büro
• Kunst, Design, Mode und Acessoirs
• Prototypen und Kleinserien
• (Lern-)Spielzeug und Spiele
• Modellbau

Das Beste ist: in den meisten Fällen muss gar kein eigens Design erstellt werden, da auf Plattformen wie printables.com bereits über 300.000 3D-Objekte aus den verschiedensten Kategorien zum freien Download zur Verfügung stehen. Diese werden von Künstlern, Designern, Ingenieuren und Hobby-Bastlern rund um die Welt zusammengetragen.

Falls das gewünschte Teil noch nicht zum Download verfügbar oder ein individuelles Design gewünscht ist, lässt sich dieses bei technischen Bauteilen gut mit einem CAD-Programm zeichnen, wobei sich für Anfänger Tinkercad und für Fortgeschrittene FreeCAD anbietet. Für Freihand-Formen wie Skulpturen bieten sich Programme wie ZBrush oder das kostenfreie Blender an.

Über unseren 3D-Druckservice können Bauteile bestellt und dann abgeholt bzw. per Post geliefert werden. Dabei bieten wir die Materialien PLA, PETG, ABS, ASA und Igus Iglidur in verschiedenen Farben an. Jedes dieser Materialien hat verschiedene Eigenschaften in Punkten Stabilität, Temperatur- und UV-Beständigkeit, Optik und Preis. Hier beraten wir Sie gerne und führen ggf. auch Materialtests neuer Kunststoffe für Ihre Anwendung durch.

Umso mehr Bauteilen Sie benötigen, desto mehr bietet sich der Kauf eines eigenen Prototyp-3D-Drucker aus unserem satware Labs Shop an, um einfach, unabhängig und kostengünstig 3D-Drucke selbst durchführen zu können. Bei einem größeren Druck-bzw. Produktionsvolumen bieten wir mit unserem Farmdrucker eine Produktionslösung, wo von vier bis 32 3D-Drucker zur Produktion eingesetzt werden können.

Um die Möglichkeiten des 3D-Drucks zu verdeutlichen, stellen wir nun ein paar Beispielprojekte und Anwendungen aus unserem Lab und von unseren Kunden vor:

Ersatzteile für Wäschespinne

 (eigenes Design, gedruckt aus Reflow rPETG Mint)

Mondlampe

Mond von Frank Deschner (Printables), Standfuß von veritas (Printables) gedruckt aus Reflow rPETG weiß und 3DJake PLA glitzer

Unsere 3D-Drucker selbst

In unseren eigenen 3D-Druckern verbauen wir über 100 gedruckte Teile aus schwarzem Flammschutz-PETG. Die Idee dahinter ist, dass 3D-Drucker sich selbst replizieren, was Kosten einspart und Verbesserungen an einzelnen Bauteilen leichter Einzug in die Produktion finden lässt. Druckteile für Caribou MK3S 3D-Drucker satware Labs Edition aus schwarzem Flammschutz-PETG Filament

Lüfterhalterung aus Carbonfaser-PETG